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AutorenbildLucas Schmat

Workflow für den Multiply Mode

Hallöchen,


Ich habe gestern für eine Freundin, die gerade dabei ist digital Painting zu lernen ein kleines Tutorial zum Multiply Mode Workflow aufgesetzt.

Nun habe ich mir gedacht, dass es ja eigentlich vielleicht gar nicht schlecht wäre das auch auf meiner Webseite zu veröffentlichen, falls das mal jemand nutzen möchte.

Abgesehen davon ist meine Tutorial Kategorie in meinem Blog schon ziemlich leer und eingestaubt also los gehts:


Vorab ein Hinweis:

Prinzipiell kann man dieses Setup für alles nehmen was man machen möchte.

Meiner Erfahrung nach ist es aber für einzelne Charactere am besten geeignet.

Für größere Illustrationen funktioniert es ebenso kann aber auch schnell nerven, weil man, wenn man nochmal irgendwas verschieben will, auch alle Layer nochmal anfassen muss.

Hierfür kann man den Workflow aber trotzdem benutzen um relativ schnell eine Basis für Licht und Schatten zu etablieren.



Was ist Multiply ?

Zuerst sollte ich vielleicht einmal kurz klären was der Multiply Mode überhaut ist und wo er zu finden ist.

Also aufgepasst:

Multiply ( Multiplizieren auf deutsch) ist eine Ebenenoption bei der die Farbinformationen auf der darunterliegenden Ebene wie der Name schon sagt multipliziert werden. Das heißt die Farben werden abgedunkelt und auch ein wenig in der jeweiligen Ebenenfarbe eingefärbt.(es sei denn ihr habt weiß als Ebenenfarbe, dann passiert nichts). Heißt also, man kann damit Schatten malen ohne wirklich die Farben auf der Grundebene zu ändern. Das ermöglicht es im nachhinein noch weitere Farbvarianten erstellen zu können, indem man einfach die Basisfarben anpasst (man spricht hierbei auch von einem Non Destruktiven Workflow).

Wo der Multiply Mode zu finden ist
Multiply Ebenenoption

















Das Setup

Das Setup für den Multiply Workflow ist wie folgt aufgebaut ( also mein Setup mit dem ich ab und an mal arbeite es geht sicherlich auch anders und besser):

Das ganze Ebenen Setup
Das ganze Ding

Die Unterste Ebene behinhaltet die Basisfarben(Flats). In meinem Beispiel habe ich nur eine Ebene aber es ist in den meisten Fällen sinnvoll jede Farbe auf einer separaten Ebene anzulegen. Dafür kann man einfach die Lineart maskieren und auf einer neuen Ebene komplett füllen. Danach kann man die Basisfarben als Schnittmasken füllen. Das macht es später noch einfacher Farben zu ändern.


Wenn man möchte kann man darüber eine Ebene für Graustufen einrichten. Das hilft manchmal um die Verteilung der Grauwerte besser beurteilen zu können.


Darüber befindet sich die Zeichnung/ das Lineart. Am Ende kann man dieses dann entweder löschen oder aber in den jeweiligen Bereichsfarben der Flats einfärben um es verschwinden zu lassen ( Wenn man das will natürlich, wenn nicht kann man es auch ganz nach oben schieben)


Dann folgt die erste Multiply Ebene. Die füllt man komplett mit einer Farbe. Dabei sollte man darauf achten, dass die Sättigung zwischen 0-20% beträgt, sonst werden die Schatten schnell zu dunkel. Zwischen 10-20 % kann man die Schatten auch noch ein wenig einfärben (das ist hilfreich wenn man wärmere oder kältere Schatten haben möchte) Zwischen 0-10 % ergibt neutrale Schatten. Abgesehen davon sollten sich die Farben relativ nahe der Mitte der Helligkeit bewegen und nicht zu hell oder zu dunkel sein.


In welchem Bereich die Farben für die Schatten Ebenen sein sollten
Die Sättigung für die Schattenebene sollte so ungefähr in diesem Bereich liegen












Dann fügt man der Ebene eine Ebenenmaske hinzu und invertiert diese ( das ist auch Geschmackssache, denke ich. Ich male lieber die Schatten rein als das Licht). Auf dieser Layermaske arbeitet man dann später und malt die Schatten ( oder das Licht wenn man nicht invertieren möchte)

Danach dupliziert man die Ebene und dunkelt die Schattenfarbe ein bisschen ab. Das sorgt dafür, dass die Schatten am Ende auch zusammenpassen und die Farben nicht zu weit auseinandergehen. In meinem Beispiel habe ich diese Ebene Ambient Occlusion, also Objektverdeckung benannt aber das ist nicht zu 100% richtig. Ich benutze diese Ebene auch einfach um dunklere Schatten zu erzeugen ( den Terminator usw. z.B.)

Danach folgen noch drei Ebenen für Lichter die beide auf Linear abwedeln gestellt sind. Ebenfalls mit Ebenenmaske. Hierbei muss man nur darauf achten, dass Farben nicht zu hell werden, sonst brennen die Lichter schnell durch.

Die Rimlight Ebene ist auch eine optionale Ebene. Das ist ein Concept Art Trick der hilft Objekte schnell dreidimensional wirken zu lassen. Das ist meistens sinnvoll für einzelne Objekte oder Charactere In einer Illustration müsste man dann mehr darauf achten dass die Lichtverhältnisse stimmen.

Über diesen Ebenen könnte man natürlich auch noch mehr für Details und Ausbesserungen anlegen, aber meistens reicht dieses Setup schon aus.


Malen

Alles was dann noch folgt ist das malen an sich. Hierbei muss man nur darauf achten, dass man auch auf der Ebenenmaske und nicht auf der Ebene an sich malt (das passiert öfter als man denkt, merkt man meistens daran, dass sich nichts am Bild ändert).

Auf der Ebenenmaske kann man auch den Mixer Brush verwenden. Das Macht sich da am besten. Also erstmal den Schatten reinblocken und dann über die ränder mit dem Mixer Brush und das ganze ein wenig verwische ( natürlich muss man dabei trotzdem auf die Form achten)


Das war es dann auch schon.


Viele Grüße

Ich


P.S.:

Das ganze Setup funktioniert in den gängigen Grafikprogrammen. Mein Beispiel ist aus Photoshop aber es geht auch in Paintstorm Studio, InfinitePainter und Clip Studio Paint. Bei CSP funktionieren die Ebenenmasken aber ein bisschen anders. Anstatt sie zu invertieren muss man diese hier leeren. Ansonsten ist der Workflow der gleiche.


Ein Mensch mit einem eierförmigen und auch eierfarbigem Hut auf den
Mr. Eierhut


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